Verlaufsstadien


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Die Alzheimer-Krankheit durchläuft verschiedene Phasen, von leichten kognitiven Störungen bis zum späten Stadium, das eine intensive Pflege erfordert. Hier ein Überblick:

1. Phase: Leichte kognitive Störungen 

Gedächtnisveränderungen sind leichtgradig. Sie werden von den Betroffenen und Angehörigen kaum wahrgenommen, können jedoch bereits in Gedächtnistests nachgewiesen werden.

Die kognitive Leistungsfähigkeit ist noch gut erhalten, sodass keine Hilfe im Alltag benötigt wird. 

Die Arbeitsfähigkeit ist weitestgehend uneingeschränkt. Vorhandene Einschränkungen können hier gut ausgeglichen werden. 

2. Phase: Frühes Stadium

Hier kommt es zu ersten Störungen des Kurzzeitgedächtnisses. Neue Informationen können nicht mehr so gut gemerkt werden. Betroffene fangen an, Gegenstände zu verlegen und  haben erste Schwierigkeiten, Gesprächen zu folgen. Erste Wortfindungsstörungen können bereits auftreten und Betroffene vergessen mitten im Satz, was sie sagen wollten. Ebenso die räumliche und zeitliche Orientierung fangen an, problematisch zu werden. 

Selbstständigkeit im Bereich der Alltagsbewältigung, wie beim Einkaufen, Kochen, Hygiene, u.ä. ist noch vorhanden. Ab und an wird Hilfe bei Dingen wie Banküberweisung benötigt. 

Während in der ersten Stufe die abbauenden Fähigkeiten nicht weiter auffallen, bekommen die Betroffenen in der zweiten Stufe einen Verdacht, dass etwas nicht stimmt. 

Leider versuchen die Betroffenen in dieser Phase die Einschränkungen zu überspielen oder zu vertuschen und gehen nicht zum Hausarzt. Oftmals wollen sie es selbst nicht wahrhaben, wollen ihre Angehörigen nicht belasten oder schämen sich. Stattdessen fangen sie an, sich etwas zurückzuziehen und vermeiden neue Situationen, in denen sie befürchten, nicht zurechtzukommen. 

Erste Stimmungsschwankungen können sich bemerkbar machen, sowie eine Depression oder Reizbarkeit. 

3. Phase: Mittleres Stadium

Ab dem 3. Stadium wird die Krankheit deutlich sichtbar. Langsam wird auch das Langzeitgedächtnis beeinträchtigt. Immer weniger können sich Betroffene an Ereignisse aus ihrem Leben erinnern. Selbst an solch persönlichen Erlebnisse wie Eheschließung und ob sie Kinder haben. Manchmal tauchen plötzlich Erinnerungen aus der Kindheit und Jugend auf. Hier benötigen Angehörige sehr viel Geduld, denn Betroffene erleben diese Erinnerung als ein aktuelles Geschehen.  

Die räumliche Orientierung, selbst im eigenen Zuhause, nimmt zunehmend ab. Die Wahrnehmung für räumliches Sehen nimmt ebenfalls ab. Vertraute Gesichter werden nicht mehr erkannt. Ebenso betroffen ist die zeitliche Orientierung, was oftmals den Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander bringt. 

Es kommt zu tiefgreifenden Veränderungen in der Persönlichkeit und in dem Verhalten, was besonders Angehörige belastet. Betroffene sind oft unruhig und nervös, sie laufen ratlos umher und verspüren das Bedürfnis wegzulaufen. 

Aufgrund der Orientierungslosigkeit und verspüren Hilflosigkeit sind Betroffene oftmals misstrauisch, reizbar bis hin zu aggressiv. 

Der Betroffene ist zunehmend auf Hilfe, Unterstützung und Betreuung angewiesen. In der Regel ist hier ein selbstständiges Leben nicht mehr möglich. 

4. Phase: Spätstadium/ Endstadium

Von nun an sind Betroffene auf eine vollzeitige Pflege angewiesen. 

Nun kommen körperliche Einschränkungen hinzu. Betroffene sind kaum noch in der Lage zu sprechen. Auch das Kauen, Schlucken und Atmen werden immer schwerer. In der Regel sind Blasen- und Darmkontrolle gestört. Die Beweglichkeit im Großen und Ganzen nimmt ab und es kann zu Versteifungen von Gliedmaßen kommen. Krampfanfälle sind nicht ungewöhnlich. 

Allgemein wird das Immunsystem schwächer, wodurch sich Infektionskrankheiten häufen. Es ist nicht unüblich, dass Atemwegsinfektionen eine Todesursache bei Personen mit Alzheimer sind.  

Behandlung 

Die Therapie von Alzheimer setzt sich aus medikamentöser und nichtmedikamentöser Behandlung zusammen. 

Bei der medikamentösen Behandlung werden vor allem drei Arten von Wirkstoffen eingesetzt: Antidementiva, Antidepressiva und Neuroleptika. Darüber hinaus können auch homöopathische Wirkstoffe genutzt werden, die die Gehirnleistung fördern, wie z.B. Ginkgo Biloba. 

Die nichtmedikamentöse Behandlung ist breitbandig. Sie besteht aus vielen verschiedenen Kombinationen aus Gedächtnisübungen, psychosozialen Aktivierung, und Bewegungsprogrammen zusammen. Ziel der Übungen ist es, die geistige Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit möglichst lange aufrechtzuerhalten und so weit es  möglich ist, zu verbessern. 

Idealerweise ist die Behandlung ganzheitlich und setzt sich zusammen aus Medizin, Pflege, Ergo- und Physiotherapie, Logopädie, Psychologie und Sozialarbeit. 

Neben der Behandlung benötigen Betroffene Hilfe im Alltag, liebevolle und stabile Beziehungen und ein akzeptierendes Umfeld.

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