Diagnose und Behandlung


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Wenn man im Alter etwas vergisst, ist nicht gleich Grund zur Sorge. Nur wenn die Vergesslichkeit auffällig wird, länger anhält und zunimmt, ist es ratsam, zum Hausarzt zu gehen. Bei Verdacht auf eine dementielle Erkrankung wird er Sie dann an einen Spezialisten überweisen. 

Hier gilt, besser lieber etwas vorsichtiger sein, denn eine frühe Diagnose hilft maßgeblich den Krankheitsfortschritt abzubremsen, besser mit der Krankheit umzugehen und somit länger ein gutes Leben zu genießen. 

Anzeichen einer der Demenz können sein:

  • Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis 
  • Es werden wiederholt dieselben Geschichten erzählt 
  • Die Wortfindung fällt schwer und Alltagsgegenstände werden häufig falsch benannt
  • Regelmäßig werden Gegenstände an ungewöhnlichen Orten verlegt
  • Detailorientierte Aufgaben und das Lesen langer Texte wird vermieden 
  • Die Person zieht sich stark zurück 

Behandlung 

Heilbar ist leider nur sekundäre Demenz, die Folge einer Grunderkrankung ist, wie Alkoholismus. Trotz zahlreicher Behandlungsmöglichkeiten ist primäre Demenz nicht heilbar. Die Behandlungsmöglichkeiten bei primärer Demenz zielen darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung abzubremsen und bereits bestehende Symptome zu lindern. Das Ziel ist es, die Lebensqualität und die Selbstständigkeit möglichst lange aufrechtzuerhalten.  

Die Therapie der Demenz besteht sowohl aus medikamentöser Behandlung und nicht-medikamentösen Maßnahmen. Jeder Behandlungsplan wird individuell an den einzelnen Patienten zugeschnitten. Dabei sollten seine Bedürfnisse, Interessen, Persönlichkeit und sonstige Wünsche berücksichtigt werden. Je früher die Therapie begonnen wird, umso erfolgreicher sind die Maßnahmen.  

Jede Therapieform sollte so gestaltet sein, dass Patienten weder unter- noch überfordert werden. Sie sollten auch nach Möglichkeit den Interessen des Patienten angepasst werden. Dadurch werden die Motivation und Freude des Patienten erhöht, was zu besseren Erfolgen führt. 

Ein kognitives Training kann den Krankheitsverlauf, insbesondere in anfänglichen Stadien, abbremsen. Beim kognitiven Training werden Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Orientierung gefördert. Es kann in Form von Einzel- und Gruppentherapie stattfinden.  Das kognitive Training kann als alleinstehende Therapieform genutzt werden oder als Teil einer logopädischen oder ergotherapeutischen Behandlung. 

Ziel der Ergotherapie ist es, die Selbstständigkeit der Patienten bei alltäglichen Tätigkeiten, wie Kleiden, Kochen, Einkaufen, usw.  aufrechtzuerhalten. 

Die Logopädie soll dabei helfen, Wortfindungsstörungen entgegenzuwirken. Sie kann weitere sprachliche und kognitive Übungen einschließen. 

Eine autobiografische Arbeit kann besonders in frühen und mittleren Stadien der Demenz sinnvoll sein. Hier soll der Betroffene in Gesprächen, mit Hilfe von Fotos, persönlichen Gegenständen, u.ä. an  frühere Erlebnisse anknüpfen und von ihnen erzählen. Ziel ist es, die Erinnerungen an das eigene Leben aufrechtzuerhalten und somit die persönliche Identität zu stärken. 

Musik belebt Seele und Geist. Unendlich viele positive Gefühle und Erinnerungen werden durch Musik hervorgerufen. Das Spielen eines Instrumentes fördert die Hirnaktivität. Dafür bietet die Musiktherapie den passenden Rahmen. Zudem kann das Hören vertrauter Melodien einen Menschen beruhigen und Schmerzen vorübergehend lindern. 

Zusätzlich ist eine Realitätsorientierung sinnvoll. Hier wird der Betroffene trainiert, sich räumlich und zeitlich zu orientieren. Es soll auch geholfen werden, Personen und Situationen zu erkennen und besser einzuordnen. 

Mit Demenz kommen viele Ängste, Unsicherheiten, Depression, Reizbarkeit bis hin zur Aggression und Persönlichkeitsveränderungen. Im Rahmen einer Verhaltenstherapie kann ein Betroffener lernen, besser mit seiner Krankheit umzugehen. 

Mit Demenz leben und umgehen

Mit Demenz kommen viele Umstellungen und Veränderungen, die nicht einfach sind. Wenn man die Selbstständigkeit nach und nach verliert, mehr und mehr auf Hilfe angewiesen ist, wenn die geistige Leistungsfähigkeit nachlässt, ist es beängstigend und frustrierend. Man fühlt sich machtlos. Die Demenzerkrankung selbst und ihre Folgen sind schwer, nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Angehörigen. 

Was man in erster Linie benötigt, sowohl als Betroffener als auch Angehöriger,  sind Geduld und Verständnis. 

So hilflos wie man sich vielleicht zu Beginn fühlt, gibt es vieles, was man tun kann, um den Abbau geistiger Fähigkeiten und Fertigkeiten abzubremsen. Je mehr und öfter man liest, Kreuzworträtsel löst, Hobbys wie Tanzen, Stricken, Bauen von Modellen, u.ä. verfolgt, umso mehr wird das Gehirn stimuliert. 

Es ist eine ideale Zeit, sich häufiger mit den Enkelkindern zu treffen und  ihnen spannende Familiengeschichten zu erzählen.

Sport, ein strukturierter Tagesablauf und ausgewogene Ernährung haben ebenfalls einen fördernden Einfluss.  

Vorausschauende Planung

Nicht alle Fragen sind von Beginn an relevant, doch je früher Sie sich Gedanken machen, umso vorbereiteter und weniger gestresst werden Sie sein, wenn der Zeitpunkt eintritt. 

Je mehr die Demenz fortschreitet, umso mehr Hilfe wird im Alltag benötigt. Beim Einkaufen, Kochen, der Alltagsgestaltung, bis hin zum Waschen und Ankleiden. 

Daher ist es wichtig, sich möglichst frühzeitig damit auseinanderzusetzen, welche Formen von Pflege für einen in Frage kommen und einem zustehen. Was wird für den Antrag einer häuslichen Pflege benötigt? Möchte der Betroffene möglichst lange in seiner eigenen Wohnung bleiben oder bevorzugt er zeitnah in eine Pflegeeinrichtung zu ziehen und dort verstärkt Förderung zu erhalten? Welche Hilfe wird im Alltag benötigt? Welche Alternativen zur häuslichen Pflege oder eines Pflegeheimes kommen in Frage? Welche Verbände gibt es, die Unterstützung bieten können?

Informationen und Unterstützung finden Sie auch bei Verbänden, Institutionen und Organisationen, wie z.B. die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft, die Deutsche Seniorenliga, der Verein Freunde alter Menschen, oder die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung, die dabei hilft Wohnungen sinnvoll und entsprechend der Bedürfnisse umzubauen.

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